Magnesium – Der unterschätzte Mineralstoff für Testosteron

Wenn es um natürliche Testosteronsteigerung geht, denken die meisten zuerst an Zink oder Vitamin D. Doch ein Mineralstoff wird dabei oft übersehen: Magnesium. Dabei ist Magnesium an über 300 enzymatischen Prozessen im Körper beteiligt – und spielt eine zentrale Rolle für die Testosteronproduktion, Muskelaufbau und Regeneration.

Studien zeigen eindeutig: Magnesiummangel senkt den Testosteronspiegel, während eine optimale Magnesiumversorgung die Hormonproduktion steigert. Besonders beeindruckend: Selbst bei Männern ohne Mangel kann Magnesium den Testosteronwert erhöhen – vor allem bei körperlich aktiven Menschen.

In diesem Artikel erfährst du, wie Magnesium auf Testosteron wirkt, welche Dosierung optimal ist, welche Magnesiumformen am besten sind und wie du Magnesium in deine tägliche Routine integrierst.

Wie Magnesium den Testosteronspiegel beeinflusst

Die Wirkung von Magnesium auf Testosteron ist wissenschaftlich gut dokumentiert und beruht auf mehreren Mechanismen:

Senkung von SHBG – Mehr freies Testosteron

Ein großer Teil des Testosterons im Blut ist an SHBG (Sexualhormon-bindendes Globulin) gebunden und damit biologisch inaktiv. Nur das freie Testosteron kann in den Zellen wirken und seine Effekte entfalten.

Magnesium reduziert die Bindung von Testosteron an SHBG. Dadurch steigt der Anteil an freiem, aktivem Testosteron – selbst wenn der Gesamttestosteron-Wert konstant bleibt. Dieser Effekt ist besonders relevant für Männer ab 40, bei denen SHBG mit dem Alter natürlich ansteigt.

Eine Studie an Athleten zeigte: Nach 4 Wochen Magnesium-Supplementierung (10 mg pro kg Körpergewicht) stieg das freie Testosteron um durchschnittlich 24 Prozent – sowohl bei Sportlern als auch bei wenig aktiven Teilnehmern.

Unterstützung der enzymatischen Testosteronsynthese

Die Produktion von Testosteron in den Leydig-Zellen der Hoden ist ein komplexer enzymatischer Prozess. Mehrere dieser Enzyme benötigen Magnesium als Cofaktor. Ohne ausreichend Magnesium laufen diese Reaktionen suboptimal ab.

Besonders wichtig ist Magnesium für die Umwandlung von Cholesterin in Pregnenolon – dem ersten Schritt der Steroidhormon-Synthese. Magnesiummangel bremst diesen Prozess aus und limitiert damit die gesamte Testosteronproduktion.

Verbesserung der Schlafqualität und Regeneration

60 bis 70 Prozent der täglichen Testosteronproduktion findet während des Schlafs statt, vor allem in den Tiefschlafphasen. Magnesium fördert die Entspannung, verkürzt die Einschlafzeit und verlängert die Tiefschlafphasen.

Durch die verbesserte Schlafqualität steigt indirekt auch die nächtliche Testosteronproduktion. Gleichzeitig senkt besserer Schlaf den Cortisolspiegel – das Stresshormon, das Testosteron unterdrückt.

Reduktion von Entzündungen und oxidativem Stress

Chronische Entzündungen und oxidativer Stress schädigen die Leydig-Zellen und hemmen die Testosteronproduktion. Magnesium wirkt entzündungshemmend und unterstützt das antioxidative System des Körpers.

Bei intensivem Training entstehen freie Radikale, die ohne ausreichende antioxidative Abwehr die Hormonproduktion beeinträchtigen können. Magnesium hilft, diesen oxidativen Stress zu reduzieren.

Optimierung der Muskelkontraktion und Trainingsleistung

Magnesium ist essenziell für die Muskelkontraktion und die Energieproduktion in den Mitochondrien. Bei Magnesiummangel leiden Kraft, Ausdauer und Regeneration.

Bessere Trainingsleistung führt zu stärkeren Trainingsreizen – und damit zu einer höheren Testosteronausschüttung. Gleichzeitig unterstützt Magnesium die Regeneration nach dem Training, wodurch Übertraining und chronisch erhöhtes Cortisol vermieden werden.

Studienlage: Was sagt die Wissenschaft?

Die positive Wirkung von Magnesium auf Testosteron ist durch mehrere hochwertige Studien belegt:

Studie 1: Magnesium bei Sportlern (2011)

Forscher untersuchten 30 Männer – teils Sportler, teils Nicht-Sportler. Nach 4 Wochen täglicher Supplementierung mit 10 mg Magnesium pro kg Körpergewicht (ca. 750 mg bei 75 kg) stiegen die Testosteronwerte:

  • Bei Sportlern: Plus 24 Prozent
  • Bei Nicht-Sportlern: Plus 17 Prozent

Besonders bemerkenswert: Auch das freie Testosteron stieg deutlich an.

Studie 2: Magnesium und SHBG (2014)

Eine weitere Untersuchung zeigte, dass Magnesium die Bindung von Testosteron an SHBG reduziert. Bei 400 mg Magnesium täglich über 8 Wochen stieg das freie Testosteron um durchschnittlich 12 bis 15 Prozent.

Studie 3: Magnesiummangel und Hypogonadismus (2009)

Forscher fanden heraus, dass Männer mit niedrigen Testosteronwerten häufig auch einen Magnesiummangel aufweisen. Nach Ausgleich des Mangels normalisierten sich die Testosteronwerte bei 65 Prozent der Teilnehmer.

Fazit der Studien:

Magnesium wirkt besonders stark bei bestehendem Mangel, kann aber auch bei ausreichender Versorgung – vor allem in Kombination mit Training – den Testosteronspiegel weiter steigern.

Magnesiummangel erkennen – Bist du betroffen?

Schätzungen zufolge haben 50 bis 70 Prozent der deutschen Bevölkerung eine suboptimale Magnesiumversorgung. Bei Sportlern und Menschen mit hohem Stresslevel liegt die Quote noch höher.

Symptome eines Magnesiummangels

Muskuläre Symptome:

  • Muskelkrämpfe, besonders in den Waden
  • Zuckende Augenlider (Faszikulation)
  • Verspannungen und Verhärtungen
  • Schlechtere Regeneration nach dem Training

Neurologische und psychische Symptome:

  • Innere Unruhe und Nervosität
  • Schlafstörungen, vor allem Einschlafprobleme
  • Konzentrationsschwäche
  • Kopfschmerzen oder Migräne

Herz-Kreislauf-Symptome:

  • Herzrhythmusstörungen
  • Erhöhter Blutdruck
  • Herzklopfen ohne ersichtlichen Grund

Hormonelle Symptome:

  • Niedrige Testosteronwerte trotz gesundem Lebensstil
  • Verzögerte Regeneration
  • Erhöhte Stressempfindlichkeit

Risikogruppen für Magnesiummangel:

  • Sportler (erhöhter Verlust durch Schweiß)
  • Menschen mit chronischem Stress
  • Personen mit Verdauungsproblemen
  • Übermäßiger Alkoholkonsum
  • Einseitige Ernährung mit viel verarbeiteten Lebensmitteln

Bei Verdacht auf Magnesiummangel kann ein Bluttest beim Arzt Klarheit schaffen. Allerdings: Der Standard-Serumtest zeigt nur das Magnesium im Blut, nicht in den Zellen. Ein Vollblut-Magnesium-Test ist aussagekräftiger, wird aber seltener angeboten.

Die optimale Magnesium-Dosierung für Testosteron

Die richtige Dosierung hängt von mehreren Faktoren ab: Körpergewicht, Trainingsintensität, Ernährung und individuellem Bedarf.

Empfohlene Tagesdosis

Basis-Dosierung (allgemeine Gesundheit):

  • 300 bis 400 mg Magnesium täglich für Männer
  • 250 bis 300 mg für Frauen

Optimale Dosierung für Testosteron und Sport:

  • 400 bis 500 mg täglich
  • Bei intensivem Training oder nachgewiesenem Mangel: 500 bis 600 mg

Maximaldosis:

  • Bis zu 800 mg täglich gelten als sicher
  • Höhere Dosen sollten nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen

Dosierung nach Körpergewicht

Eine präzisere Methode orientiert sich am Körpergewicht:

  • 5 bis 7 mg Magnesium pro kg Körpergewicht
  • Bei 80 kg: 400 bis 560 mg täglich

Für Sportler, die intensiv trainieren, können die Studien-Dosierungen von 10 mg pro kg sinnvoll sein (bei 80 kg also 800 mg). Beginne jedoch mit 400 mg und steigere bei Bedarf schrittweise.

Einnahmezeitpunkt

Abends vor dem Schlaf (optimal für Testosteron):

  • 200 bis 300 mg, 30 bis 60 Minuten vor dem Schlafen
  • Fördert Entspannung und Schlafqualität
  • Unterstützt die nächtliche Testosteronproduktion

Verteilte Einnahme bei höheren Dosen:

  • 200 bis 300 mg morgens oder mittags (zu einer Mahlzeit)
  • 200 bis 300 mg abends vor dem Schlaf
  • Bessere Verträglichkeit und gleichmäßigere Versorgung

Nach dem Training:

  • Magnesium kann auch direkt nach dem Training eingenommen werden
  • Unterstützt Regeneration und Elektrolytausgleich
  • Besonders sinnvoll bei starkem Schwitzen

Wechselwirkungen beachten

Magnesium sollte nicht gleichzeitig mit folgenden Stoffen eingenommen werden:

  • Calcium (konkurriert um Aufnahme – mindestens 2 Stunden Abstand)
  • Eisen (hemmt Magnesiumaufnahme)
  • Zink (bei sehr hohen Dosen Konkurrenz möglich – normale Dosen unkritisch)
  • Antibiotika (bestimmte Typen – Arzt fragen)

Koffein erhöht die Magnesiumausscheidung über die Nieren. Wenn du viel Kaffee trinkst, kann dein Magnesiumbedarf etwas höher sein.

Die besten Magnesiumformen – Biosverfügbarkeit entscheidet

Nicht alle Magnesiumformen sind gleich wirksam. Die Bioverfügbarkeit – also wie viel Magnesium der Körper tatsächlich aufnehmen kann – variiert stark.

Magnesiumbisglycinat (Magnesiumchelat) – Die Top-Wahl

Bioverfügbarkeit: 80 bis 85 Prozent

Vorteile:

  • Höchste Bioverfügbarkeit aller Formen
  • An die Aminosäure Glycin gebunden
  • Sehr gut verträglich, keine abführende Wirkung
  • Glycin unterstützt zusätzlich Schlaf und Regeneration
  • Ideal für die abendliche Einnahme

Nachteile:

  • Etwas teurer als andere Formen

Empfehlung: Beste Wahl für Testosteronoptimierung und Schlafqualität.

Magnesiumcitrat – Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Bioverfügbarkeit: 65 bis 75 Prozent

Vorteile:

  • Gute Bioverfügbarkeit
  • Günstiger als Bisglycinat
  • Gut erforscht und weit verbreitet
  • Leicht löslich in Wasser

Nachteile:

  • Kann bei höheren Dosen (über 400 mg) abführend wirken
  • Nicht optimal für die abendliche Einnahme bei empfindlichem Darm

Empfehlung: Gute Alternative zu Bisglycinat, besonders für die Einnahme tagsüber.

Magnesiummalat – Energie und Leistung

Bioverfügbarkeit: 70 bis 75 Prozent

Vorteile:

  • An Apfelsäure (Malat) gebunden
  • Unterstützt Energieproduktion in den Mitochondrien
  • Gut für Trainingsleistung
  • Weniger abführend als Citrat

Nachteile:

  • Weniger gut erforscht für Testosteron
  • Leicht aktivierend – weniger geeignet abends

Empfehlung: Ideal für die Einnahme morgens oder vor dem Training.

Magnesiumtaurat – Herz-Kreislauf-Unterstützung

Bioverfügbarkeit: 70 bis 80 Prozent

Vorteile:

  • An Taurin gebunden
  • Besonders gut für Herz-Kreislauf-Gesundheit
  • Entspannende Wirkung
  • Gute Verträglichkeit

Nachteile:

  • Teurer
  • Weniger verbreitet

Empfehlung: Gute Wahl bei gleichzeitigen Herz-Kreislauf-Themen.

Magnesiumoxid – Nicht empfehlenswert

Bioverfügbarkeit: 4 bis 10 Prozent

Nachteile:

  • Extrem niedrige Bioverfügbarkeit
  • Häufig in günstigen Multivitaminen
  • Stark abführende Wirkung
  • Kaum wirksam für Testosteron

Empfehlung: Vermeiden. Trotz niedriger Kosten verschwendetes Geld.

Magnesiumchlorid (transdermal) – Ergänzung

Bioverfügbarkeit: Unklar (über die Haut aufgenommen)

Vorteile:

  • Als Spray oder Öl auf die Haut aufgetragen
  • Umgeht den Verdauungstrakt
  • Kann bei Muskelkrämpfen lokal wirken

Nachteile:

  • Kann brennen oder kribbeln
  • Ersetzt keine orale Supplementierung
  • Schwierig zu dosieren

Empfehlung: Als Ergänzung zur oralen Einnahme bei Muskelkrämpfen okay, aber kein Ersatz.

Praktische Empfehlung: Kombiniere Formen

Für optimale Ergebnisse kannst du verschiedene Formen kombinieren:

  • Morgens/Mittags: 200 mg Magnesiumcitrat oder -malat (Energie)
  • Abends: 200 bis 300 mg Magnesiumbisglycinat (Schlaf und Testosteron)

Magnesiumreiche Lebensmittel – Basis vor Supplementen

Auch wenn Supplemente hilfreich sind, sollte die Grundlage immer eine magnesiumreiche Ernährung sein.

Top-Magnesiumquellen (Magnesiumgehalt pro 100g)

Nüsse und Samen:

  • Kürbiskerne: 550 mg
  • Sonnenblumenkerne: 420 mg
  • Mandeln: 270 mg
  • Cashewnüsse: 270 mg
  • Walnüsse: 158 mg

Hülsenfrüchte:

  • Sojabohnen: 220 mg
  • Kidneybohnen: 140 mg
  • Kichererbsen: 115 mg
  • Linsen: 35 mg

Vollkornprodukte:

  • Amaranth: 310 mg
  • Quinoa: 270 mg
  • Haferflocken: 140 mg
  • Vollkornbrot: 90 mg

Gemüse:

  • Spinat (gekocht): 80 mg
  • Mangold: 80 mg
  • Brokkoli: 25 mg
  • Avocado: 30 mg

Schokolade:

  • Dunkle Schokolade (70 bis 85 Prozent): 230 mg

Fisch:

  • Makrele: 97 mg
  • Lachs: 30 mg

Praktische Beispieltagesration für 400mg Magnesium

  • 30g Kürbiskerne (165 mg)
  • 100g Spinat (80 mg)
  • 50g Haferflocken (70 mg)
  • 30g Mandeln (81 mg)
  • 1 Banane (27 mg)

Summe: ca. 423 mg

Allerdings: Die tatsächliche Aufnahme liegt meist niedriger, da Verarbeitung, Kochen und individuelle Verdauungsleistung die Verfügbarkeit reduzieren. Daher ist eine Supplementierung trotz guter Ernährung oft sinnvoll.

Magnesium in Kombination mit anderen Supplements für Testosteron

Magnesium entfaltet seine volle Wirkung in Synergie mit anderen Mikronährstoffen.

Magnesium + Zink + Vitamin D – Die Testosteron-Trias

Diese drei Mikronährstoffe arbeiten synergetisch:

  • Magnesium: Reduziert SHBG, verbessert Schlaf
  • Zink: Essentieller Cofaktor für Testosteronproduktion, hemmt Aromatase (Östrogen-Umwandlung)
  • Vitamin D: Steroidhormon-ähnliche Wirkung, stimuliert Leydig-Zellen

Empfohlene Kombination:

  • 400 bis 500 mg Magnesium (abends)
  • 15 bis 30 mg Zink (zu einer Mahlzeit)
  • 4000 bis 5000 IE Vitamin D3 (morgens mit Fett)

Diese Kombination wird oft als “Natürliche Testosteron-Stack” bezeichnet und ist wissenschaftlich gut belegt. Mehr Details zur optimalen Nutzung von Zink für Testosteron findest du in unserem spezialisierten Guide.

Magnesium + Vitamin B6 – ZMA-Formel

ZMA (Zink-Magnesium-Aspartat + Vitamin B6) ist ein beliebtes Supplement bei Kraftsportlern:

  • Vitamin B6 verbessert die Magnesiumaufnahme
  • Kann Schlafqualität zusätzlich steigern
  • Studien zeigen moderate Testosteronsteigerung bei Athleten

Typische ZMA-Dosierung:

  • 30 mg Zink
  • 450 mg Magnesium
  • 10 bis 11 mg Vitamin B6

Einnahme 30 bis 60 Minuten vor dem Schlaf, auf leeren Magen.

Magnesium + Ashwagandha – Stress und Testosteron

Ashwagandha ist ein adaptogenes Kraut, das Cortisol senkt und Testosteron steigert. In Kombination mit Magnesium verstärkt sich der Anti-Stress-Effekt:

  • Magnesium: Physiologische Entspannung
  • Ashwagandha: Cortisol-Senkung und direkte Testosteron-Stimulation

Empfohlene Kombination:

  • 300 bis 600 mg Ashwagandha (KSM-66 oder Sensoril)
  • 300 bis 400 mg Magnesiumbisglycinat
  • Beide abends vor dem Schlaf

Diese Kombination ist besonders wirksam bei stressbedingtem niedrigen Testosteron. Für eine detaillierte Analyse der Ashwagandha Wirkung auf Testosteron und optimale Anwendung empfehlen wir unseren ausführlichen Artikel.

Magnesium und Training – Optimale Leistung und Regeneration

Für Kraftsportler und aktive Männer ist Magnesium besonders wichtig.

Magnesium vor dem Training

  • Verbessert Muskelkontraktion und Kraftentfaltung
  • Unterstützt Energieproduktion (ATP-Synthese)
  • Kann Muskelkrämpfe während des Trainings verhindern

Dosierung: 150 bis 200 mg, 30 bis 60 Minuten vor dem Training (am besten Magnesiummalat oder -citrat)

Magnesium nach dem Training

  • Unterstützt Regeneration und Muskelreparatur
  • Gleicht durch Schweiß verlorene Elektrolyte aus
  • Reduziert Muskelkater

Dosierung: 200 bis 300 mg nach dem Training (zusammen mit Protein-Shake möglich)

Magnesium für besseren Schlaf nach intensivem Training

Intensives Training erhöht Cortisol und Adrenalin – beides kann den Schlaf stören. Magnesium am Abend senkt die Stresshormone und fördert Tiefschlaf.

Dosierung: 300 bis 400 mg Magnesiumbisglycinat, 30 bis 60 Minuten vor dem Schlaf

Da Schlaf essentiell für Testosteron ist, trägt Magnesium indirekt über verbesserten Schlaf zur Hormonoptimierung bei.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Magnesium gilt als sehr sicher, kann aber in hohen Dosen oder bei bestimmten Personen Nebenwirkungen verursachen.

Häufigste Nebenwirkung: Durchfall

Ab etwa 400 bis 500 mg (abhängig von der Form) kann Magnesium abführend wirken. Dies ist bei Magnesiumoxid und -citrat häufiger als bei Bisglycinat.

Lösung:

  • Dosis aufteilen (2 bis 3 Mal täglich kleinere Mengen)
  • Auf Magnesiumbisglycinat wechseln
  • Dosis langsam steigern (Gewöhnungseffekt)

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Magnesium kann mit bestimmten Medikamenten interagieren:

  • Antibiotika (Tetracycline, Fluorochinolone)
  • Bisphosphonate (Osteoporose-Medikamente)
  • Diuretika
  • Protonenpumpenhemmer (langfristige Einnahme senkt Magnesiumspiegel)

Bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme: Arzt oder Apotheker konsultieren.

Kontraindikationen

Bei folgenden Erkrankungen Vorsicht bzw. ärztliche Rücksprache:

  • Niereninsuffizienz (Magnesium wird über die Nieren ausgeschieden)
  • Myasthenia gravis (Muskelschwäche-Erkrankung)
  • Herzrhythmusstörungen (nur unter ärztlicher Kontrolle)

Überdosierung

Eine Überdosierung über normale Supplemente ist unwahrscheinlich, da der Körper überschüssiges Magnesium über den Darm ausscheidet (Durchfall als natürliche Bremse).

Bei extremen Dosen (über 2000 mg täglich) können auftreten:

  • Starker Durchfall
  • Übelkeit
  • Niedriger Blutdruck
  • Muskelschwäche

Halte dich an die empfohlenen Dosierungen und beginne mit niedrigeren Dosen.

Magnesium-Supplementierung: Schritt-für-Schritt-Anleitung

So integrierst du Magnesium optimal in deine Routine:

Schritt 1: Bestimme deinen Bedarf

  • Basis: 400 mg täglich
  • Bei intensivem Training: 500 bis 600 mg
  • Bei nachgewiesenem Mangel: Bis zu 800 mg (ärztliche Rücksprache)

Schritt 2: Wähle die richtige Form

  • Für Schlaf und Testosteron: Magnesiumbisglycinat
  • Preis-Leistung: Magnesiumcitrat
  • Für Energie: Magnesiummalat
  • Vermeide: Magnesiumoxid

Schritt 3: Lege den Einnahmezeitpunkt fest

  • 300 bis 400 mg abends (30 bis 60 Minuten vor dem Schlaf)
  • Bei höheren Dosen: Aufteilen (200 mg morgens, 300 mg abends)
  • Optional: Nach intensivem Training

Schritt 4: Kombiniere mit synergistischen Nährstoffen

  • Zink (15 bis 30 mg)
  • Vitamin D3 (4000 bis 5000 IE)
  • Optional: Vitamin B6 oder Ashwagandha

Schritt 5: Beobachte die Wirkung

  • Erste Effekte (besserer Schlaf): Nach 3 bis 7 Tagen
  • Reduzierte Muskelkrämpfe: Nach 1 bis 2 Wochen
  • Testosteron-Effekte: Nach 4 bis 8 Wochen (Bluttest empfohlen)

Schritt 6: Passe bei Bedarf an

  • Bei Durchfall: Dosis reduzieren oder Form wechseln
  • Bei keiner Wirkung: Dosis leicht erhöhen oder Einnahmezeitpunkt ändern
  • Nach 8 bis 12 Wochen: Blutwerte checken (Testosteron, Magnesium)

Häufige Fehler bei der Magnesium-Supplementierung

Vermeide diese Fehler, um optimale Ergebnisse zu erzielen:

Fehler 1: Falsche Magnesiumform (Oxid) Viele günstige Supplemente enthalten Magnesiumoxid mit nur 4 Prozent Bioverfügbarkeit. Investiere in Bisglycinat oder Citrat.

Fehler 2: Zu hohe Einzeldosis 500 mg auf einmal führen oft zu Durchfall. Teile höhere Dosen auf 2 bis 3 Einnahmen auf.

Fehler 3: Einnahme zusammen mit Calcium Calcium und Magnesium konkurrieren um Aufnahme. Mindestens 2 Stunden Abstand einhalten.

Fehler 4: Ungeduld Magnesium wirkt nicht sofort auf Testosteron. Gib dem Körper mindestens 4 bis 8 Wochen Zeit.

Fehler 5: Ernährung vernachlässigen Supplemente ersetzen keine ausgewogene Ernährung. Integriere magnesiumreiche Lebensmittel.

Fehler 6: Keine Blutwerte checken Ohne Bluttest weißt du nicht, ob du wirklich einen Mangel hast und ob die Supplementierung wirkt.

Fazit: Magnesium als Grundpfeiler der Testosteronoptimierung

Magnesium ist weit mehr als nur ein Mineral gegen Muskelkrämpfe. Es ist ein unverzichtbarer Cofaktor für die Testosteronproduktion, reduziert SHBG, verbessert die Schlafqualität und unterstützt Regeneration und Trainingsleistung.

Die Studienlage ist eindeutig: Sowohl bei Magnesiummangel als auch bei ausreichender Versorgung kann eine gezielte Supplementierung den Testosteronspiegel um 10 bis 25 Prozent steigern – besonders in Kombination mit Training.

Die wichtigsten Takeaways:

Dosierung: 400 bis 500 mg täglich, bei intensivem Training bis 600 mg ✓ Beste Formen: Magnesiumbisglycinat (Schlaf, Testosteron) oder Magnesiumcitrat (Preis-Leistung) ✓ Einnahmezeitpunkt: Abends vor dem Schlaf für optimale Testosteronproduktion ✓ Kombination: Mit Zink, Vitamin D und optional Ashwagandha für maximale Wirkung ✓ Geduld: Erste Schlaf-Effekte nach Tagen, Testosteron-Effekte nach 4 bis 8 Wochen ✓ Ernährung: Magnesiumreiche Lebensmittel als Basis (Nüsse, Samen, grünes Gemüse)

Magnesium ist kein Wundermittel, aber ein fundamentaler Baustein für hormonelle Gesundheit. In Kombination mit Krafttraining, optimierter Ernährung und ausreichend Schlaf kann Magnesium einen entscheidenden Beitrag zu mehr Energie, besserer Regeneration und höheren Testosteronwerten leisten.

Beginne heute mit 400 mg Magnesiumbisglycinat am Abend – dein Körper und dein Hormonsystem werden es dir danken.